Wie Du Dich mit einem Visionboard zum schreiben motivierst

In meinem Artikel “Wie Du es endlich schaffst, Dein Buch zu schreiben” habe ich Dir geraten, deinen Traum vom eigenen Buch sichtbar zu machen, um Dich zum schreiben zu motivieren. Ein gutes Mittel dazu ist das sogenannte Visionboard. Was das ist und wie Du es für Dich nutzen kannst, verrate ich Dir in diesem Beitrag.

Zum ersten Mal habe ich von dieser Methode in den Büchern von Veit Lindau* gehört. Kurz gesagt ist ein Visionboard, auch Zielcollage, eine visuelle Darstellung Deiner Ziele und Träume. Das sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch einen neurologischen bzw. psychologischen Nutzen: Mit einem Visionboard verankerst Du Deine Ziele in Deinem Unterbewusstsein.

Forscher gehen davon aus, dass das Bewusstsein nur gut 10% unserer Handlungen steuert (Quelle: Katharina Maehrlein), d.h. dass in vielen Fällen, in denen Du glaubst, eine bewusste Entscheidung zu treffen, diese bereits tief in Deinem Inneren gefällt worden sind. Alexander Hartmann vergleicht unser Unbewusstes mit einem Elefanten – stark, aber stur und gern in alten Mustern festgefahren. Um Erfolg zu haben, musst Du permanent an der Umsetzung Deiner Ziele arbeiten. Und das geht am besten, wenn Du Deinen “Elefanten” auf eine neue Marschrichtung einstimmst. Da unser Unterbewusstsein aber besonders gut auf Bilder reagiert, kannst Du Dich mit Fotos, Grafiken und anderen optischen Reizen besonders gut auf Erfolg programmieren und Deinen “inneren Schweinehund” leichter überwinden, wenn die Möglichkeiten des Prokrastinierens wieder allzu verlockend sind.

Aus diesem Grund sind Visualisierungstechniken übrigens auch bei Tänzern und Spitzensportlern fester Teil des Trainingsplans. Studien zufolge werden ähnliche Hirnregionen angesprochen, unabhängig davon, ob man Dinge tut oder sie sich nur vorstellt (Quelle: Psychology today).

Um ein Visionboard zu erstellen, brauchst Du eine möglichst große freie Fläche, die sich zum bekleben und bemalen/beschriften eignet.
Ich nutze eine Magnettafel an der Rückwand meines Schreibtisch. Du kannst eine Pinnwand benutzen, einen Tonkarton oder ein Stück Tapete an die Wand pinnen oder die Spiegeltür Deines Schlafzimmerschranks umfunktionieren. Dein Visionboard sollte so platziert sein, dass Du möglichst jeden Tag daran vorbei gehst, gleichzeitig musst Du Dir aber überlegen, ob es jeder sehen soll, der Deine Wohnung betritt. Natürlich kannst Du Dein Board auch virtuell realisieren, z.B. auf Pinterest oder mit einem Grafikprogramm. Dann solltest Du die fertige Collage (oder den Screenshot des Pinterest-Boards) als Hintergrundbild Deines PCs festlegen, damit Du sie täglich vor Augen hast.

Auf dem gewählten Untergrund fertigst Du eine Collage mit Bildern (eigene oder fremde Fotos, Grafiken aus dem Internet, Ausschnitte aus Zeitschriften …), Postkarten mit motivierenden Sprüchen, handschriftlichen Notizen, bis ein harmonisches und Dich ansprechendes Gesamtbild entsteht. Selbstverständlich kannst Du Dein Board jederzeit ändern, überarbeiten oder ergänzen.

Mein eigenes Visionboard möchte ich an dieser Stelle nicht zeigen, aber in diesem Artikel von Preneur findest Du einige sehr schöne Beispiele verlinkt.

Wenn Du diese Methode speziell als Motivation für Deine Autorenkarriere nutzen willst, könntest Du zum Beispiel …
… ein Cover für Dein Debüt entwerfen
… die Bestsellerliste aus dem Spiegel ausschneiden und Deinen Namen auf Platz 1 schreiben
… das Logo Deines Wunschverlages aud der aktuellen Vorschau ausschneiden
… einen gefakten Verlags- oder Agenturvertrag erstellen
… das Schaufenster Deiner Lieblingsbuchhandung fotografieren
und vieles mehr.

Ach ja, schreiben musst Du für Deinen Erfolg als Autor aber natürlich trotzdem noch 😉

Was hältst Du von der Idee? Hast Du vielleicht bereits ein Visionboard?

Hab einen guten Tag!
Tanja

* im Beitrag erwähnte Bücher:
Veit Lindau: Werde verrückt. Kailash, September 2015 – gebunden – 430 Seiten. ISBN: 3424631116, Preis: 18,99 Euro
Alexander Hartmann: Mit dem Elefant durch die Wand: Wie wir unser Unterbewusstsein auf Erfolgskurs bringen. Eine Gebrauchsanweisung. Ariston, Juni 2015 – broschiert – 336 Seiten. ISBN: 342420112X, Preis: 16,99 Euro

2 thoughts on “Wie Du Dich mit einem Visionboard zum schreiben motivierst

  1. Hallo Tanja,

    danke für deine Perspektive zum Thema Vision Board erstellen.
    Aus meiner Sicht eignen sich Vision Boards besonders gut für größere Projekte, wie z.B. das Schreiben eines Buches.

    Ich bin dir daher sehr dankbar, für deinen Beitrag Vision Boards noch bekannter zu machen, denn es ist ein besonders effektives Zielerreichungs-Tools.

    Ich habe mir mittlerweile schon sehr viele Vision Boards erstellt und schwöre als Vision Board Veteran auf die Wirksamkeit.

    Für Leute, die – so wie ich – nicht so viel Spaß am Basteln haben, empfehle ich unbedingt es mit digitalen Vision Boards auszuprobieren. Mein aktuelles digitales Vision Board habe ich z.B. auch als Desktophintergrund eingestellt, sodass ich es jedes Mal sehe, wenn ich an meinem Laptop bin.

    Das ist natürlich gerade für digitale Nomaden besonders attraktiv, weil man beim Reisen in der Regel keine große Collage mitschleppen will.

    Für alle mit festen Wohnsitz hat so ein klassisches Vision Board aber natürlich noch einen ganz anderen Charme.

    Ich persönlich habe vor einiger Zeit Video Vision Boards als meine Liebglingsform für mich entdeckt.

    Zum Abschluß noch eine Zukunftsvision:
    Wäre es nicht genial wenn Kinder bereits in der Schule “Vision Boards erstellen” als Projekt z.B. im Kunstunterricht hätten und sich bereits ihre ersten Vision Boards in der Schule erstellen würden?!?!?

    Liebe Grüße
    Joachim von https://vision-board.info

    1. Hallo Joachim, danke für Deinen Betrag und den Link zu Deiner Website. Ein virtuelles Visionboard ist auch eine feine Sache, das muss ich auch mal ausprobieren.

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