7 Fragen an … Bernhard Hennen
Bernhard Hennen, 1966 in Krefeld geboren, ist ausgebildeter Germanist, Archäologe und Historiker. Sein Studium absolvierte er an der Universität Köln. Schon während des Studiums arbeitete er als Journalist für verschiedene Zeitungen und Radiosender. 1993 verfasste er gemeinsam mit Wolfgang Hohlbein seinen ersten Roman (DER STURM, 1. Teil der Trilogie DAS JAHR DES GREIFEN), der im selben Jahr als bester deutscher Fantasyroman ausgezeichnet wurde. Zurzeit liegen von Bernhard Hennen 33 historische und phantastische Romane sowie eine Reihe von Kurzgeschichten vor. Seit Erscheinen des Romans „Die Elfen“ erreichen seine Bücher regelmäßig Spitzenplätze auf deutschen und anderen Bestsellerlisten. (Im Sommer 2016 stand „The Elves“ auf Platz zwei der Amazon US E-book-Liste.) Seine Romane sind in zehn Sprachen übersetzt und wurden weltweit mehr als 5 Millionen Mal verkauft. Bernhard Hennen ist verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn und lebt seit Ende 2000 in seiner Geburtsstadt Krefeld.
Mehr zum Autor auf seiner Website und bei Facebook.
1) Was war der skurrilste Ort, an dem Du je eine Lesung gehalten hast?
Eine alte, verfallene Mühle, in der ich vor vielen Jahren aus Otfried Preußlers „Krabat“* gelesen habe. Es war der perfekte Ort für diese Veranstaltung, auch wenn die Mühle so gut wie kein Dach mehr hatte, die Kerzen flackerten und mir während des Lesens ein Stück Putz von der Decke ins Buch gefallen ist.
2) Welches Buch hast Du als letztes verschenkt?
„Die drei !!!, Nacht der Elfen“* von Mira Sol. Meine dreizehnjährige Tochter ist ganz verrückt nach dieser Serie und bei meiner Biographie war der neue Titel geradezu ein Pflichtkauf 🙂
3) Hast Du es selbst eingepackt?
Nein! Ich wollte, dass es hübsch aussieht. Diese Arbeit hat meine Frau erledigt, die das unendlich viel besser kann.
4) Schreibst Du täglich?
Nicht ganz, aber doch fast. Meist sind Lesereisen für die Unterbrechungen verantwortlich. Dann genieße ich es, auf langen Autofahrten einige der Bücher, die ich zu lesen versäumt habe, zumindest als Hörbuch zu hören. Aktuell lausche ich: Carlos Ruiz Zafón, „Das Labyrinth der Lichter“*. Wenn die Kraft dann noch reicht, schreibe ich ein paar Zeilen im Hotel oder in einem Restaurant. An etwa 320 Tagen im Jahr sitze ich an meinem Schreibtisch. Meist auch an den Wochenenden.
5) Wenn Du einen historischen Roman schreiben müsstest, welche Epoche würdest Du Dir dafür aussuchen (und warum)?
Schwierig. Ich würde sehr gerne einen Roman über Napoleons Ägyptenfeldzug schreiben, aber mir ist bewusst, dass man damit wahrscheinlich keine guten Verkaufszahlen erreichen würde. (Aber vielleicht tue ich es eines Tages trotzdem. Ich habe mir schon Zinnfiguren zur Inspiration besorgt und einige hübsche Fotos zu Settings gemacht.) Ein anderes Projekt wäre ein historischer Roman zur Zeit der Kreuzzüge über eine unglaubliche Geschichte, zu der es noch keinen Roman zu geben scheint. Und damit das auch so bleibt, verrate ich nicht mehr 🙂
6) Wann hast Du Dich selbst zum ersten Mal als „Autor“ bezeichnet?
Hmmm … Ich fürchte, das weiß ich nicht. Das kommt sehr selten vor. Entweder wissen die Leute es, oder ich werde vorgestellt oder es ist nicht von Belang.
7) Magst Du uns einen Satz aus Deinem aktuellen Projekt verraten?
„Wie Rubine funkelten die Blutstropfen, die den abgebissenen Pfauenkopf umringten.“
Es ist fast der erste Satz aus einem aktuellen Roman, den ich im Frühjahr 2018 bei Fischer/Tor veröffentlichen werde. Das Buch wird der Auftakt einer neuen Fantasy-Saga werden. Wir werden Zeugen eines Abends, der für den Priester Lucio Tormeno schlecht beginnt und sich stetig eskalierend zu einer Katastrophe auswächst, über die man in der ganzen bekannten Welt sprechen wird. Der Pfau war übrigens das Lieblingshaustier seiner Frau, die nie Verständnis dafür hatte, dass er streunende Kater füttert …
Vielen Dank!
* im Beitrag erwähnte Bücher:
Otfried Preußler: Krabat. Thienemann-Esslinger, Juli 2016 – kartoniert – 272 Seiten. ISBN: 3522202279, Preis: 8,95 Euro
Mira Sol: Die drei !!!, Nacht der Elfen. Franckh-Kosmos, März 2017 – gebunden – 184 Seiten. ISBN: 3440140792, Preis: 12,99 Euro
Carlos Ruiz Zafón: Das Labyrinth der Lichter. FISCHER, März 2017 – gebunden – 944 Seiten. ISBN: 3100022831. Preis: 25,00 Euro
Tolles Interview. Hat Spass gemacht es zu lesen.
Vielen Dank, das freut mich sehr! Die Interview-Reihe wird im 2-Wochen-Rhythmus fortgesetzt, schau doch einfach wieder vorbei!